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Erziehungs- und Bildungskonzept

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Erziehungs- und Bildungskonzept

Im Mittelpunkt unserer pädagogischen Arbeit steht das Kind mit seinen Bedürfnissen und Interessen. Unsere Aufgabe sehen wir darin, jedes Kind in seiner Situation innerhalb der Gruppe und seiner Familie zu sehen und zu verstehen.
Unser Ziel ist es, die Kinder zu selbst denkenden Menschen zu erziehen. Dies gelingt nur, wenn es den Kindern möglich ist, handelnd tätig zu sein. Ihnen muss die Möglichkeit eingeräumt werden, Situationen, in denen sie sich befinden zu erfahren und zu begreifen. Erst dann können sie diese Erfahrungen verstehen. Dabei erwerben die Kinder einen engen Bezug zu sich selbst, zu ihren Bedürfnissen, finden Orientierung und entwickeln Selbstvertrauen.

Was braucht das Kind?

1. Wohlbefinden und Anerkennung
Erst wenn das Kind gerne in die Kindertagesstätte kommt und sich wohl fühlt, ist es bereit, sich zu öffnen und neues zu Lernen. Um sich gut entfalten zu können, braucht es zudem Anerkennung, Lob und Ermutigung. Denn erst wenn das Kind die Erfahrung macht, sich geschützt und geborgen zu wissen, kann es sich neugierig auf seine Umgebung zu bewegen und sie entdecken. Dementsprechend ist körperliches und seelisches Wohlbefinden die grundlegende Bedingung für eine gelingende Entwicklung des Kindes.

Unsere Aufgabe ist es, die Kinder in ihrer Erfahrungswelt zu unterstützen, sie neugierig auf Unbekanntes zu machen, sie zu motivieren, Neues aufzusuchen und auszuprobieren.

2. Autonomie (entdecken, verstehen, sich selbst ausdrücken)
Jedes Kind hat in der Kindertagesstätte die Möglichkeit, seinen eigenen Handlungsideen freien Lauf zu lassen (zum Beispiel in Rollenspielen, Spielen im Garten, Höhle bauen etc.), sich seine Welt zu erschließen und seinen Horizont Schritt für Schritt zu erweitern. Es hat Raum und Zeit, durch eigene Motivation, Neugierde und entsprechende Aktivitäten neue Sinnzusammenhänge selbstständig zu entdecken und zu verstehen. Dadurch hat es die Chance, eigene Ideen, Wünsche und Vorstellungen durch Handeln auszudrücken und seine ureigenen Erfahrungen zu machen. Dabei ist es für das Kind wichtig, seine Bedürfnisse, Gedanken und Gefühle auf die vielfältigste Art und Weise auszudrücken und ihnen eine wahrnehmbare Gestalt zu geben.

3. Gemeinschaft (soziale Gebundenheit)
Das Kind ist auf andere Menschen angewiesen. In der Gemeinschaft erfährt das Kind Wertschätzung und Anerkennung und kann sich zugleich als ein Teil der Gruppe erfahren. Es lernt mit anderen zu spielen, lernt zu teilen, Konflikte zu lösen und Verantwortung für andere zu übernehmen.

4. Grenzen und Regeln
Neben aller Selbstbestimmung und Eigenverantwortung im Handeln des Kindes sind Regeln und Grenzen wichtig, denn sie geben dem Kind Sicherheit und Orientierungshilfe. Sie sind notwendig im Zusammenhang des Miteinanders (zum Beispiel wird Niemandem wehgetan und es wird nicht aufeinander geschossen: „Schießverbot“), beim Benutzen der Räume (zum Beispiel wird nach dem Spielen aufgeräumt) und des Spielmaterials (zum Beispiel wird nicht kaputt gemacht) oder beim gemeinsamen Ausflug (zum Beispiel Einhalten der Verkehrsregeln).

Grenzen und Regeln sind klar formuliert und werden mit den Kindern besprochen und ihnen erklärt. In erforderlichen Situationen werden Regeln überdacht und einer neuen Situation angepasst.

Erziehungs- und Bildungsziel

Kinder brauchen ganz bestimmte Kompetenzen, also Fähigkeiten und Fertigkeiten, um nutzbringende Lernerfahrungen machen zu können. Diese Kompetenzen setzen sich aus vier Bereichen zusammen, auf die wir durch unsere pädagogische Arbeit hinwirken möchten.

1. Emotionale Kompetenzen
Zu den grundlegenden Fähigkeiten und Fertigkeiten, die ein Kind bis zur Schule lernen muss, gehören die emotionalen Kompetenzen. Darunter versteht man, dass sich ein Kind neuen, unbekannten Situationen möglichst angstfrei stellen kann, sich und seinen Fähigkeiten vertraut und Vertrauen in eigene Lernmöglichkeiten besitzt. Das Kind ist dabei in der Lage, seine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und zu artikulieren.

Es muss lernen, selbstständig mit Frustrationen umzugehen und kleinere oder größere Enttäuschungen zu ertragen. Hierzu bedarf es eines ausgeprägten Selbstwertgefühls des Kindes.
Die emotionalen Kompetenzen bilden die Grundlage für die motorische, soziale und kognitive Entwicklung des Kindes.

2. Soziale Kompetenzen
Das Kind muss zum Beispiel lernen, den anderen bis zum Schluss aussprechen zu lassen, eigene Mitteilungen kurzfristig aufzuschieben und abzuwarten, bis man selbst an der Reihe ist zu sprechen. Demzufolge ist das Zuhören eine wichtige soziale Kompetenz, die das Kind lernen muss, um Teil einer Gruppe sein zu können. Außerdem muss das Kind lernen, sich in einer Gruppe auch dann angesprochen zu fühlen, wenn man nicht persönlich angesprochen wird. Zudem muss das Kind Regeln und Grenzen, die für das Zusammenleben bedeutsam sind, verstehen, einhalten und soziale Verantwortung übernehmen können. Ebenso muss das Kind in der Lage sein, Streitigkeiten innerhalb der Gruppe selbstständig und sozial verträglich zu regeln. Das heißt, dass zum Beispiel Konflikte nicht mit körperlicher Gewalt gelöst werden, sondern durch ein konstruktives Konfliktlöseverhalten.

3. Motorische Kompetenzen
Im Hinblick auf die Schule ist es wichtig, dass das Kind eine ausgeprägte Finger- und Handgeschicklichkeit besitzt und eine gute Auge-Hand-Koordination aufweist, wie dies zum Beispiel beim Zuknöpfen einer Jacke erkennbar ist. Neben einer gut entwickelten Feinmotorik vermitteln die grobmotorischen Erfahrungen ausgeprägte Gleichgewichtswahrnehmungen, taktile (Berührungs-/Tast-) und kinästhetische (Muskel- und Bewegungs-) Wahrnehmungen dem Kind zunehmend das Gefühl der körperlichen Sicherheit.

4. Kognitive Kompetenzen
Ein weiteres Ziel unserer pädagogischen Arbeit ist die Entwicklung der geistigen Fähigkeiten des Kindes. Hierzu zählen die Fähigkeit zur Konzentration, der Ausdauer und der Aufmerksamkeit. Im Hinblick auf die Schule soll das Kind auch über ein ausgeprägtes auditives Kurzzeitgedächtnis, eine auditive Merkfähigkeit und ein visuelles Gedächtnis verfügen und dies nutzen können. Des Weiteren soll das Kind in der Lage sein, ein eigenes Neugierdeverhalten und einen Wissensdrang zu entwickeln und in ein eigenes Lerninteresse umzusetzen. Ein folgerichtiges Denken sowie Beziehungen und Gesetzmäßigkeiten erkennen gehört neben der Sprachkompetenz ebenso zu den Fähigkeiten, auf die wir hinarbeiten.