Erziehungs- und Bildungsziel
Kinder brauchen ganz bestimmte Kompetenzen, also Fähigkeiten und Fertigkeiten, um nutzbringende Lernerfahrungen machen zu können. Diese Kompetenzen setzen sich aus vier Bereichen zusammen, auf die wir durch unsere pädagogische Arbeit hinwirken möchten.
1. Emotionale Kompetenzen
Zu den grundlegenden Fähigkeiten und Fertigkeiten, die ein Kind bis zur Schule lernen muss, gehören die emotionalen Kompetenzen. Darunter versteht man, dass sich ein Kind neuen, unbekannten Situationen möglichst angstfrei stellen kann, sich und seinen Fähigkeiten vertraut und Vertrauen in eigene Lernmöglichkeiten besitzt. Das Kind ist dabei in der Lage, seine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und zu artikulieren.
Es muss lernen, selbstständig mit Frustrationen umzugehen und kleinere oder größere Enttäuschungen zu ertragen. Hierzu bedarf es eines ausgeprägten Selbstwertgefühls des Kindes.
Die emotionalen Kompetenzen bilden die Grundlage für die motorische, soziale und kognitive Entwicklung des Kindes.
2. Soziale Kompetenzen
Das Kind muss zum Beispiel lernen, den anderen bis zum Schluss aussprechen zu lassen, eigene Mitteilungen kurzfristig aufzuschieben und abzuwarten, bis man selbst an der Reihe ist zu sprechen. Demzufolge ist das Zuhören eine wichtige soziale Kompetenz, die das Kind lernen muss, um Teil einer Gruppe sein zu können. Außerdem muss das Kind lernen, sich in einer Gruppe auch dann angesprochen zu fühlen, wenn man nicht persönlich angesprochen wird. Zudem muss das Kind Regeln und Grenzen, die für das Zusammenleben bedeutsam sind, verstehen, einhalten und soziale Verantwortung übernehmen können. Ebenso muss das Kind in der Lage sein, Streitigkeiten innerhalb der Gruppe selbstständig und sozial verträglich zu regeln. Das heißt, dass zum Beispiel Konflikte nicht mit körperlicher Gewalt gelöst werden, sondern durch ein konstruktives Konfliktlöseverhalten.
3. Motorische Kompetenzen
Im Hinblick auf die Schule ist es wichtig, dass das Kind eine ausgeprägte Finger- und Handgeschicklichkeit besitzt und eine gute Auge-Hand-Koordination aufweist, wie dies zum Beispiel beim Zuknöpfen einer Jacke erkennbar ist. Neben einer gut entwickelten Feinmotorik vermitteln die grobmotorischen Erfahrungen ausgeprägte Gleichgewichtswahrnehmungen, taktile (Berührungs-/Tast-) und kinästhetische (Muskel- und Bewegungs-) Wahrnehmungen dem Kind zunehmend das Gefühl der körperlichen Sicherheit.
4. Kognitive Kompetenzen
Ein weiteres Ziel unserer pädagogischen Arbeit ist die Entwicklung der geistigen Fähigkeiten des Kindes. Hierzu zählen die Fähigkeit zur Konzentration, der Ausdauer und der Aufmerksamkeit. Im Hinblick auf die Schule soll das Kind auch über ein ausgeprägtes auditives Kurzzeitgedächtnis, eine auditive Merkfähigkeit und ein visuelles Gedächtnis verfügen und dies nutzen können. Des Weiteren soll das Kind in der Lage sein, ein eigenes Neugierdeverhalten und einen Wissensdrang zu entwickeln und in ein eigenes Lerninteresse umzusetzen. Ein folgerichtiges Denken sowie Beziehungen und Gesetzmäßigkeiten erkennen gehört neben der Sprachkompetenz ebenso zu den Fähigkeiten, auf die wir hinarbeiten.